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Wenn die Lawine Tourenfahrer versch\u00fcttet, ist ein Lawinenhund bei der Suche Gold wert. Die besten Teams haben am Wochenende im Engadin um den Titel gek\u00e4mpft. Gewonnen hat Libero Taddei mit Hund Jarus.<\/p>\n Manuela Nyffenegger, Muottas Muragl<\/p>\n Es wird immer dunkler mit jeder Ladung Schnee, die vor das kleine Einstiegsloch geschaufelt wird. Am Schluss ist es unten ziemlich finster und eiskalt. Die Schreibende sitzt allein zwei Meter tief eingegraben in einem Schneeloch und wartet auf ihre \u00abRettung\u00bb. Gedanken wandern in der Stille durch den Kopf \u2013 wie es wohl w\u00e4re in einem Ernstfall? Pl\u00f6tzlich ist ein Kratzen zu h\u00f6ren, es dringt etwas Licht nach unten. Dann wirbelt Schnee, und ein hellbraunes Etwas st\u00fcrzt herein: Nanuk, der Labrador, ist da. Er begr\u00fcsst das \u00abOpfer\u00bb st\u00fcrmisch und will dann sein Futter als Belohnung. Die Demonstration der \u00dcbung f\u00fcr die Medien ist gelungen.<\/p>\n Wie eine solche \u00abRettung\u00bb vor sich geht, war an diesem Wochenende an der Schweizer Meisterschaft der Lawinenhunde auf Muottas Muragl im Engadin<\/a>zu sehen. Veranstalterin war die Engadiner Sektion der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG). Die schweizweit besten 25 Teams \u2013 je eine Hundef\u00fchrerin oder ein Hundef\u00fchrer und ein Vierbeiner \u2013 traten in der Grob- und in der Feinsuche gegeneinander an. Beide Pr\u00fcfungen dauerten maximal je 20 Minuten und forderten von Mensch und Tier k\u00f6rperliche und analytische H\u00f6chstleistungen \u2013 und vor allem ein gl\u00e4nzendes Teamwork.<\/p>\n Bei der Grobsuche sind auf einem 9000 Quadratmeter grossen Schneefeld zwei Personen in je einem Schneeloch vergraben. Diese zwei Figuranten gilt es zu finden, wobei der Hund durch Scharren den Fundort anzeigen soll, die Person jedoch nicht ausgraben muss. Bevor das Team aufbricht, schildert der Richter dem Kandidaten die fiktive Vorgeschichte zum \u00abLawinenungl\u00fcck\u00bb. Anhand dieser Angaben und der Topografie des Hanges muss sich der Teilnehmer eine Strategie \u00fcberlegen, wie er das riesige Feld am effizientesten absuchen will.<\/p>\n Hundef\u00fchrerin Bianca R\u00f6thlisberger war die Dritte am Start. Sie schickte ihre Labradorh\u00fcndin Pintga den Hang hinauf und folgte auf den Tourenskis. Mit wenigen Kommandos lenkte sie den frei laufenden Hund hin und her \u00fcbers Feld. Pintga war rasend schnell unterwegs, die Nase st\u00e4ndig am Boden und im Wind, und zeigte eine beeindruckende Energie und Kondition. Die Stelle des ersten Figuranten war bald gefunden. Doch nun wurde es schwierig. Je l\u00e4nger die Suche dauerte, desto mehr liess die Konzentration des Hundes nach. Immer h\u00e4ufiger schaute Pintga ratsuchend zu ihrer F\u00fchrerin. Als die 20 anstrengenden Minuten um waren, erhielt das Team vom Richter Abz\u00fcge wegen der fehlenden zweiten Fundstelle, der langen Suchdauer und des nachlassenden Interesses des Hundes. Bianca R\u00f6thlisberger hatte in fr\u00fcheren Pr\u00fcfungen gezeigt, dass sie und ihr Hund es besser k\u00f6nnen. \u00abEs war einfach nicht unser Tag heute\u00bb, meinte sie etwas entt\u00e4uscht. Da reichte auch eine gute Leistung bei der Feinsuche, wo Pintga ein 50 mal 50 Meter grosses Feld in engen Schlaufen nach einer vergrabenen Tasche absuchen musste, nicht mehr f\u00fcr einen Spitzenplatz aus.<\/p>\n Wer an der Schweizer Meisterschaft teilnahm, hatte schon Hunderte von Stunden mit seinem Hund trainiert.<\/a>\u00abEine gute Kondition, F\u00fchrigkeit, Arbeitswille und Lauffreude geh\u00f6ren beim Hund zu den entscheidenden Faktoren. Die Rasse spielt weniger eine Rolle, nur k\u00e4lteresistent und nicht zu klein sollten die Tiere sein\u00bb, erkl\u00e4rte Peter Rub, Pr\u00e4sident der SKG. F\u00fcr Ruedi Krauer, der die technische Oberaufsicht des Wettkampfs innehatte, geht es neben der Lageanalyse im Wesentlichen um das Hundeverst\u00e4ndnis des Teilnehmers: \u00abDer F\u00fchrer muss seinen Hund lesen k\u00f6nnen, muss wissen, was das Tier ihm mit seiner K\u00f6rpersprache anzeigt.\u00bb<\/p>\n Die Teams zeigen, dass sie imstande w\u00e4ren, auch bei Ernstf\u00e4llen nach Versch\u00fctteten zu suchen. Doch nur drei Teilnehmer sind auch bei Alpine Rettung Schweiz<\/a> t\u00e4tig. Voraussetzung daf\u00fcr ist, im Berggebiet zu wohnen und jederzeit abk\u00f6mmlich zu sein \u2013 eine hohe H\u00fcrde. So ist es f\u00fcr die meisten Teilnehmer \u00abnur\u00bb ein Sport, auf beeindruckend hohem Niveau allerdings. Sechs Teilnehmer erreichten mehr als 280 von 300 m\u00f6glichen Punkten. Neuer Schweizer Meister wurde Libero Taddei, vor Stefan Steiner und Werner Furrer.<\/p>\n Imposant war aber auch die Leistung der Figuranten. Anders als die Autorin wurden sie nicht nach ein paar Minuten aus dem Schneeloch befreit. Sie harrten f\u00fcr die Pr\u00fcfung insgesamt acht Stunden im eiskalten Dunkel aus.<\/p>\n Neue Z\u00fcrcher Zeitung vom 16.03.2015, Seite 16: Die rettende Nase richtig f\u00fchren Lawinenhunde-Teams suchen an der Schweizer Meisterschaft nach \u00abVersch\u00fctteten\u00bb Wenn die Lawine Tourenfahrer versch\u00fcttet, ist ein Lawinenhund bei der Suche Gold wert. Die besten Teams haben am Wochenende im Engadin um den Titel gek\u00e4mpft. Gewonnen hat Libero Taddei mit Hund Jarus. Manuela Nyffenegger, Muottas … Die rettende Nase richtig f\u00fchren<\/span> weiterlesen
<\/div>\n Die rettende Nase richtig f\u00fchren<\/h1>\n
Lawinenhunde-Teams suchen an der Schweizer Meisterschaft nach \u00abVersch\u00fctteten\u00bb<\/h2>\n
Teamwork ist alles<\/h4>\n
Zeitintensiver Sport<\/h4>\n